Schäi woar’s!
(gk) Den Mundartkünstler Pitt Dotterweich erwartete ein voll besetztes Zelt am Kerbmontag anlässlich des Mundartabends des Häzemer Dorf- und Kulturvereins.
Mit seinem Programm „Kumm isch haid nidd, kumm isch meuje“ traf der Interpret den Geschmack seines Publikums. Als „ausgewanderter Otzberger“ – so wurde er vom Vorsitzenden Dieter Lehmer vorgestellt – erzählte er zu Beginn vom Erstaunen bei seinem ersten Schultag, als er merkte, dass es noch eine andere Sprache, nämlich Hochdeutsch, gab. Er kannte zuvor nur den schönen Ourewäller Dialekt. „Worschtsupp un Werschtchen wurden dem Lehrer damals mitgebracht“, so berichtete Pitt Dotterweich weiter vom Schulalltag. Mit Gedichten und Liedern im Wechsel erheiterte er sein Publikum, unter ihnen auch Fritz Ehmke von den Mundartfreunden Südhessen, der ebenfalls anwesend war, mit vielen Weisheiten. So auch die, dass der Ourewäller in der ganzen Welt bekannt sei, und „vunn Natur aus schäi“. Er sei auch etwas Besonderes, wunderbar vom lieben Gott gemacht.
Manche seiner Anekdoten ließ kein Auge trocken: „Städter wisse nit, wie Kartoffel aussäihe. Sie kame immer nur Sunndaogs in de Ourewaold“, so Pitt Dotterweich. Als ein Städter einmal Schweine auf der Wiese sah, fragte er den Bauern, wo diese denn überwintern würden. Der Ourewäller daraufhin ganz trocken: „Unser Sei iwwerwintern in Bichse un Gläser.“ Kulinarisch ging es dann mit dem Handkäs-Lied und dem Lied vom Getränkeunfall weiter. Medizinisch berichtete er dann, dass die Oma einmal Fieber in Höhe von Mirabellen hatte, da man nur das Thermometer des Einkochtopfes zum Messen zur Verfügung hatte. Bunt gemischt ging es mit verschwundenen Katzen, Intimfrisuren und Baustellenarbeiten weiter. Für alles hatte Pitt Dotterweich eine Geschichte oder ein Lied parat. Da es ihm „uff die Minut nidd oukimmt“, gab er gerne eine Zugabe. Mit dem lustigen Lied „Wer nie aon seift und nie aon schluckt, un nidd noch aonnern Weiwer guggd, mit dem stimmt was nidd“ beendete er sein Programm und hinterließ ein rundum zufriedenes Publikum. Hier hatte alles gestimmt.